...die Worte der Tagesmutter schallen noch immer in meinen Ohren.

Und das obwohl inzwischen 3 Jahre vergangen sind.

Mit nicht mal 3 Jahren stellte ich den Lütten also in einer Frühförderungspraxis vor, die dortige Testung ( jedoch keine Diagnostik) für Heilpädagogik und Ergotherapie vertreten die selbe einschätzung... dort geht noch immer hin und ich kann eins sagen - das absolut goldene los.

Allein seine Heilpädagogoin ist gold wert und würde nichts und niemanden an ihn ran lassen.

Vor fast einem Jahr kontaktierte ich dann die erste Kinder - und Jugendpsychatrische Praxis, da ich dort selbst als Kind in behandlung war, erschien es mir eine gute Entscheidung gewesen zu sein, mit meinem Sohn ebenfalls dort hin zu gehen. Immerhin habe ich dort gute Erfahrungen gemacht.

Was ich nicht ahnte 

mein Sohn fühlte sich alles andere als wohl dort und dies zeigte er sehr deutlich

Er hatte wutanfälle, lief weg, trotzte und wollte nicht mitarbeiten.

Jeder Termin war ein erneuter Kampf zwischen diskussion, hinterher laufen und blankem Nervenkostüm danach.

Dann fing er an sich zu fangen und seine darigen Therapeutin sah mich an und sagte :,, Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, das Sie wieder auf unbestimmte Zeit auf die Warteliste rutschen. Ich verlasse die Praxis und die neue Therapeutin muss erstmal ankommen, sich einarbeiten und mit den Familien klar kommen die schon länger da sind"

DAS WAR EIN SCHLAG INS GESICHT

denn Juniors leidendruck und auch der familiäre hatte mehr als nur Handlungsbedarf.

Und da standen wir, wieder bei Null und ich erneut am Rande der verzweiflung.

Eines Tages kam mein Sohnemann aus der Kita und erzählte dass das wutmonster ihn so wütend gemacht hat.

Ich wurde erstmal hellhörigen, denn junior ist nicht dumm und ich entwickelte die Sorge das er das "Wutmonster" beginnen könnte als ausrede zu nutzen, woraufhin ich beschloss das nicht weiter zu Thematisieren.

Das es am Ende doch sehr nützlich sein sollte, merkte ich erst ein paar Wochen später

 Ich bat auch in der Kita darum, dieses Thema nicht weiter zu intensivieren und stoß ausnahmsweise mal auf verständnis.

Mit der Zeit kristallisierte sich jedoch raus, das Junior das Wutmonster nicht als ausrede nutzt sondern wirklich nur dann erwähnt wenn es zur Situation passt, das lasse ich ihm dann auch ohne groß weiter drauf einzugehen. Ihm hilft es jedoch mit den Emotionen Wut & Frust umzugehen bzw zu erklären dass das Wutmonster ihn soooo sauer gemacht hat das er zB eine tür zu knallen musste.

Nach dem reinfall in der erten KJP Praxis empfohlen mir sowohl Bekannte meiner Eltern als auch unsere Heilpädagogin unabhängig von einander eine andere Praxis.

Vorteil das der "Chefarzt" der Supervisor unserer Frühförderung ist und Kinder der Ff-Praxis bei den Terminen bevorzugt werden besonders wenn dringlichkeit ( wie bei uns) besteht.

Zwischen Anmelden - 1. Testungen lagen ca 6 Wochen, da zu unserem Glück ein paar Termine frei wurden womit wir nach vorne gerutscht sind ( Ursprünglich hätte es erst im Sep./Okt. los gehen sollen).

Wutmonster Doktor

 Als der erste Termin anstand , erklärte ich Junior das wir einen Termin bei einem Arzt haben der ihm wegen seines Wutmonsters helfen kann, will und wird.

Was soll ich euch sagen? - Genau das hat geholfen

Zwerg ging in diese Praxis und schon im Wartezimmer merkte ich das er sich weitaus wohler fühlte.

Beim ersten Test, erklärte ich ihm wieder das wir zum "Wutmonster Doktor" gehen und er ist da rein und mit seiner Therapeutin mitgeganegen als wäre es absolut selbstverständlich

Er möchte sooo gerne hilfe mit seinem "Wutmonster" das ihm die mitarbeit und das hingehen so sehr viel leichter fällt.

Toll oder?

Juniors ADHS Diagnostik läuft in Hochtouren.

Die Tests sind gelaufen, die Fragebögen eingereicht, die Auswertung läuft.

Und dann Klingelt heute mein Handy 

„Guten Tag Frau W. hier ist die Praxis S. ,ich werte gerade die Fragebögen von N aus, sie sind sehr auffällig und wir würden gerne noch eine weitere Diagnostik starten auf Autismus " 

Nun denn dann geht es zwischen September - November noch in eine zweite Runde. 

Ich bin sehr glücklich über den Praxis wechsel und fühle Junior dort in den richtigen Händen.

Es ist toll das sie so genau hinschauen und sollte sich dabei wirklich herausstellen das er auch Autist ist .. nun dann ist dem eben so. 

Mein Superheld bleibt er so oder so.

Ich bin aktuell erstmal gespannt was die ADHS Diagnostik ergeben hat, welcher Subtyp wird er sein? Welche Medikamente werden es ? Wie wird er sie vertragen? wie lang werden wir uns rum testen müssen oder haben wir mit der ersten Medi wahl direkt glück?

Wie wird es dann in der Kita?

usw..usw..usw

Es ist inzwischen mitten in der Nacht und ich kann noch nicht so ganz schlafen.

Da war er also, der Tag der Diagnose besprechung und als die Diagnose ausgesprochen war hört man wahrschlich quer durch den Pott den Schlag den steins der von meinem Herzen fiel.

Und ja, ich bin erleichtert ... doch anderer Seitˋs denke ich mir " Ja moin, keine halbe sachen, gleich die volle dröhnung", der hyperaktiv/impulsive Typ ist immerhin der seltenste inklusive Aggressivem Verhalten... ja das muss auch ich erstmal sacken lassen.

Ich bin quasi auf dem Weg ins Bett und während ich heute nervös in den Termin gegangen bin, starte ich nun nervös in die Nacht...in die Nacht vor dem ersten Tag der Medikamenten gabe...

Ich bin sooooo gespannt wie er drauf reagieren wird.

Wie es ihm gehen wird, wie unser Tag verlaufen wird.

Wie er es emotional weg steckt.

Nach all dem Stress in der Kita in den letzten Monaten bin ich gerade sehr glücklich das wir bis Mittwoch Zeit haben zu beobachten wie er sich macht.

Ob und wie lang die Tabletten wirken, inwie weit er einen Rebound haben wird und wie es ihm geht wenn die wirkung nachlässt, ohne das mir die Kita mit ihrem gejammer dazwischen grätschen kann und ich mittwoch dann mit gutem Gewissen sagen kann " Hab einen schönen Tag".